Metzel-Essen vom 8. Dezember 2017
Das seit dem 15. Jh. gebräuchlichen Verb „metzeln“, ist aus dem mittellateinischen „macellare“ (schlachten) entlehnt worden. Das Wort hatte im Deutsch zunächst nur die Bedeutung „schlachten“ und ist aber in Süddeutschland bereits im 16. Jh. auch im Begriff „Metzelsuppe“ (Wurstsuppe mit Blut- und Leberwurst) erstmals aufgetaucht. Ursprünglich bestand das Essen am spätherbstlichen Sau-Schlachttag der Bauern wohl vor allem aus diesem einfachen, nahrhaften Mahl, angereichert durch „Kesselfleisch“ aus „Schnörrli“, „Öhrli“, „Schwänzli“ und „Wädli“, denn der überwiegende Teil des geschlachteten Schweins wurde als Vorrat für den Winter zu geräuchertem, gesalzenem oder eingelegten Fleisch und Dauer-Würsten verarbeitet.
Mit der Zeit wurde aus dem einfachen Mahl am Abend ein reichhaltiges Essen mit mehreren Gängen zu welchem auch früher gemetzelte und entsprechend zubereitet Stücke wie etwa Rauchwurst, geräucherte oder gesalzene Schinken, Speck und Rippen aufgetischt wurden. Eingeladen zum Metzel-Essen waren die Heferinnen und Helfer, die während des langen Tages mancherlei wichtige unterstützende Arbeiten auszuführen hatten. Vor allem in ländlichen Gegenden, wo oftmals Wirtsleute auch Metzger waren, werden Metzel-Essen – je nach Gegend auch Metzgeten genannt – im Spätherbst und Winter angeboten.
In der Merkuria hat das Metzel-Essen eine lange Tradition. 1932 wurde es – vor dem Fasten im Advent und selbstverständlich nicht an einem Freitag, sondern an einem Samstag-Abend – Ende November erstmals durchgeführt. Seither hat dieses Essen, zu dem seit vielen Jahren der Besuch des Santiglaus gehört, anfangs Dezember jeweils einen festen Platz im Veranstaltungskalender und wurde, wie die Bilder zeigen, von zahlreichen zufriedenen Merkurianerinnen und Merkurianern auch dieses Jahr in der Gildenstube er Safran-Zunft wieder köstlich genossen. Herzlichen Dank Beat Nyffenegger für den gelungenen Abend.
Rico Jenni